Bad Lippspringe. Im letzten Hauptausschuss wurde im nichtöffentlichen Teil über die Öffnung des Freibades in der Saison 2020 entschieden. Der Haupt- und Beschwerdeausschuss, der durch die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie zurzeit auch für den Rat entscheidet, war mehrheitlich dagegen.

Warum dann bitte schön nicht öffentlich? – Das dürften sich viele fragen. Kurz erklärt: Für die Öffnung des Freibades hätte zusätzliches Personal eingestellt werden müssen und Personalangelegenheiten dürfen nicht öffentlich diskutiert werden. Die Mitglieder sind auch zur Verschwiegenheit verpflichtet, sodass an dieser Stelle nur allgemeine Aussagen möglich sind.

Eins ist aber sicher, der Hauptausschuss hat sehr gewissenhaft und ausführlich diskutiert. Niemand hat leichtfertig oder vorschnell eine Entscheidung getroffen. Die Diskussionen haben deutlich länger als eine Stunde gedauert. Die Verwaltung hatte zunächst dargelegt, wie eine Öffnung aussehen könnte und welche Mehrkosten entstehen. Dann wurde abgewogen zwischen den Gesundheitsrisiken für die Besucher und den vorgeschriebenen großen Einschränkungen und den doch beträchtlichen Mehrkosten und dem Wunsch vieler nach Schwimmen. Als besondere Ungerechtigkeit erschien vielen, dass das Bad nicht für Jedermann frei genutzt werden kann. Hier wären die reinen Schwimmer bevorzugt und gerade Familien mit Kindern können das Bad nur eingeschränkt nutzen und würden in die Röhre gucken. Das ist nicht sozial ausgewogen. Nicht zu kalkulieren sind auch die Besucherzahlen. Das alles vor dem Hintergrund der Corona-Krise machte die Entscheidung nicht einfach. So ist es nicht verwunderlich, dass das Votum gegen die Öffnung des Bades knapp ausfiel.

Es gibt aber auch Positives zu berichten. Die Verwaltung und Politik arbeiten mit Hochdruck an Plänen für ein komplett neues Freibad, das klimaneutral werden soll und nur geringe Unterhaltskosten verursacht. Für die FWG ist klar, eine Badestadt ohne Freibad kann es nicht geben, das gehört einfach zum Lebensgefühl und Image der Stadt und ist unverzichtbar. Daher werden wir uns für ein neues Freibad mit Nachdruck einsetzen.