FWG bezieht Stellung zum Schreiben von Verdi

Bad Lippspringe. Überrascht wurde die FWG von einem Schreiben der Gewerkschaft Verdi an alle Ratsmitglieder. Darin werden diese aufgefordert, in den schwelenden Tarifkonflikt um die Forderung nach einer Bezahlung nach dem TVöD aktiv einzugreifen. In dem von Frau Erichsmeier, der stellvertretenden Bezirksgeschäftsführerin von Verdi unterschriebenen Papier wird der Rat aufgefordert, die Mitglieder in der Gesellschafterversammlung des MZG und die Geschäftsführung anzuweisen, endlich zügige und konstruktive Verhandlungen zu führen und einen Tarifvertrag, der den TVöD für alle Beschäftigten des MZG beinhaltet, abzuschließen. Die FWG hat dabei durchaus Verständnis für die gut begründete Forderung von Verdi. Dennoch darf nicht übersehen werden, dass die Tarifverhandlungen bereits seit geraumer Zeit laufen und die Forderung nach Verhandlungen längst erfüllt ist. Es ist an Verdi, diese Verhandlungen konstruktiv zu führen. In diesem Zusammenhang bewertet die FWG die aktuelle Plakataktion durchaus kritisch, denn sie trägt nicht dazu bei, gute Gespräche auf Augenhöhe zu führen.

Ein aktives Eingreifen der Politik in den Tarifstreit lehnt die FWG strikt ab. Dieses würde einen unzulässigen Eingriff in die Tarifautonomie bedeuten – und dabei spielt es keine Rolle, dass das MZG eine Tochter der Stadt ist. Tarifverhandlungen führen ausschließlich Arbeitgeber und Arbeitnehmer und es gilt eine Neutralitätspflicht für die Politik. Die Mittel für einen Arbeitskampf sind andere und diese schließen eine Direktive der Politik aus. Die Ratsmitglieder sitzen darüber hinaus auch zwischen den Stühlen und müssen als Vertreter des Eigentümers des MZG auch die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertreten.

Die FWG wünscht sich ein baldiges Ende des Tarifstreites und fordert beide Seiten auf, sich aufeinander zu zubewegen. Beide Seiten sind sich in der Zielsetzung einig, ein Kompromiss sollte möglich sein.