FWG trifft sich mit Fördervein des AVS

Bad Lippspringe(WV). Der Verein »Auguste-Viktoria Stift – erhalten und nutzen« und die Freien Wähler in Bad Lippspringe haben in einer gemeinsamen Gesprächsrunde viele Übereinstimmungen, aber auch noch einigen Diskussionsbedarf festgestellt. Einig ist man sich, dass ein kompletter Abriss der historischen Klinik nicht in Frage kommt.
Auf Einladung der FWG präsentierte der Vereinsvorstand im Restaurant »Zur Quelle« die Motive und Ziele des Vereins, nämlich den Erhalt eines der wenigen noch vorhandenen historischen Gebäude aus der Gründerzeit der Kurstadt. In der lebhaften und konstruktiven Diskussion, an der auch Bürgermeister Andreas Bee und Bauamtsleiter Ferdinand Hüpping teilnahmen, wurde deutlich, dass die derzeit dringlichste Frage die mögliche Unterschutzstellung des Klinikgebäudes und des Parks ist. Die Vereinsvertreter möchten den Denkmalschutz weniger als Risiko denn als Chance verstanden wissen. Aus Reihen der FWG-Fraktion könne man diesem Ansinnen zumindest für Teile der Gebäude durchaus folgen.
Ganz anders argumentiere die Stadtverwaltung: Bürgermeister Bee stellte nach Angaben des Vereinsvorstandes Mathias Nürmberger unmissverständlich klar, dass er gegen einen Denkmalschutz beim AVS antrete: »Das raubt uns als Stadt jede Möglichkeit, das Auguste-Victoria-Stift einer sinnvollen wirtschaftlichen Verwendung zuzuführen.« Das Stadtoberhaupt habe seine Haltung mit der starren Haltung der zuständigen Denkmalbehörde in Münster begründet, die zu keinerlei Kompromiss bereit sei und rigoros die Unterschutzstellung fast aller Hauptgebäude und des umliegenden Parks forderten. Gleichzeitig verteidigten Bee und Hüpping die Entscheidung des Rates, ein Gegengutachten zur Unterschutzstellung zu beauftragen – dieses solle bereits in Kürze vorliegen.
Einig waren sich alle Seiten in dem gemeinsamen Bemühen, keine voreiligen Entscheidungen treffen zu wollen. »Es werden jetzt nicht plötzlich die Bagger anrollen, dass kann ich versprechen«, sagte FWG-Fraktionsvorsitzender Markus Wille. Trotzdem müsse man kritisch fragen dürfen, ob das Gutachten aus Münster tatsächlich in allen Punkten richtig sei. Vorsitzende Ulrike Merten betonte, dass dem Verein der Denkmalschutz sehr wichtig sei, allerdings vielleicht auch in einer auf die wirklich erhaltenswerten Gebäudeteile reduzierten Form.
Am Ende der Diskussion stellte Markus Wille »viele Schnittmengen, aber auch einige offene Fragen« fest, die es sich aber lohne, in weiteren Gesprächen auszuloten. Der Vereinsvorstand werde dieses Angebot annehmen und auch weitere Gespräche mit den übrigen politischen Parteien suchen, kündigt Nürmberger an.

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