FWG sieht keine Chance für Windkraftanlagen im Böksgrund

Bad Lippspringe. Die Freie Wählergemeinschaft Bad Lippspringe zeigt sich irritiert von den jüngsten Äußerungen aus dem Hause Lackmann zu vier beantragten Windkraftanlagen in der Nähe des Eisernen Herrgotts. „Hier werden Dinge Schön geredet, die so auf keinen Fall zutreffen. Auch der Rückschluss auf eine breite Zustimmung der Bevölkerung ist mit Sicherheit falsch“ ist sich der Vorsitzende Fritz Farke sicher. Richtig ist vielmehr, dass die vier Windkraftanlagen grundsätzlich außerhalb der bestehenden Windvorrangzone geplant sind. Darüber hinaus hat der Kreis einstimmig das Vorhaben aus Gründen des Landschaftsschutzes abgelehnt. Nach Meinung der FWG hätte es gar nicht erst zu einem Erörterungstermin kommen dürfen, denn die Anlagen hätten schon längst vom Kreis abgelehnt werden müssen.
Irritiert zeigt sich die Wählergemeinschaft auch über Äußerungen des Investors Rudolphi. Richtig ist zwar, dass der Abstand zur Wohnbebauung nach Bad Lippspringe etwas mehr als 2000 Meter betragen würde, das gilt aber nicht für die Menschen aus Neuenbeken. Da sind es nur gut 1000 Meter – und dieser Abstand liegt deutlich unter der geplanten Mindestabstandsregel von CDU und FDP aus dem Koalitionsvertrag von 1500 Meter. Zudem tragen die Anlagen zu einer vollständigen Umzingelung der Orte Neuenbeken und Benhausen bei.
Kritik geht aber auch an die Stadt Paderborn. Es ist für die FWG nicht nachvollziehbar, dass drei der geplanten Anlagen auf einem Grundstück der Stadt Paderborn gebaut werden sollen. Andererseits hatte die Stadt Paderborn wegen einer befürchteten Umzingelung die aktuellen Pläne der Stadt Bad Lippspringe öffentlich kritisiert. „Da stimmt was nicht“ meint Fraktionsvorsitzender Markus Wille, „wenn der Paderborner Rat und die Verwaltung eine übermäßige Belastung für ihre Mitbürger in Neuenbeken und Benhausen verhindern will, so müssen sie nur von ihrem Eigentumsrecht Gebrauch machen. Ich denke, viele Bürgerinnen und Bürgern in den Ortsteilen wissen dies gar nicht und wären zu Recht sauer, wenn die Windkraftanlagen zu verhindern gewesen wären“.
Auch das Argument Kurgebiet ist verharmlosend dargestellt. Der Charakter eines Kurgebietes geht nicht nur dann verloren, wenn Industrieanlagen in dem Gebiet entstehen, sondern auch in dessen Umfeld. „Dann ist Schluss mit dem ländlichen Charme, den das Stadt- und Kurgebiet von Bad Lippspringe jetzt noch vermittelt. Negative Auswirkungen für unsere Kliniken und Gäste wären die
logische Folge“ ist sich Farke sicher.